Und warum sind Sie bei der Jubiläumsinitiative des Stifterverbandes dabei?
Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Phase des gewaltigen Umbruchs, wegen der Digitalisierung und derzeit auch noch wegen der Pandemie. Da ist es wichtig, dass Deutschland sich neu aufstellt, und für uns als ressourcenarmes Land ist die Bildung dafür das A und O. Mir gefällt, dass der Stifterverband danach fragt, wie die Bildung im Jahr 2030 aussehen kann und aussehen sollte. Das halte ich für eine Schlüsselfrage. Und den Ansatz von Wirkung hoch 100, viele Projekte zu unterstützen und miteinander zu vernetzen, statt von vornherein eine engere Auswahl zu treffen, finde ich spannend. Es ist eine sehr zeitintensive Vorgehensweise, aber ich bin mir sicher, dass sie zu besonders kreativen Ergebnissen führt.
Das gemeinsame Arbeiten ist etwas, mit dem Sie bei der DZ BANK ja lange Erfahrungen haben.
Genau, wir sind tatsächlich sehr kooperativ aufgestellt, das ist ja so etwas wie das Leitbild von Genossenschaften. Wir sind das Spitzeninstitut von rund 815 Genossenschaftsbanken, und wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, jeden Einzelnen möglichst frei walten zu lassen und die guten Ideen, die dabei entstehen, dann in die Breite zu transportieren. Wir haben dieses Prinzip in unserer Bank auch institutionalisiert, etwa in einem sogenannten Innovation Lab, in dem wir Ideen ventilieren und Prototypen erstellen.
Und noch eine Parallele gibt es zwischen einer Bank und der Stiftungsarbeit: Auch in der Bank werden, etwa bei Kreditanträgen, Risiken bewertet und Chancen ausgelotet …
… und da hat sich unheimlich viel getan in den vergangenen Jahren: Wir haben standardisierte Verfahren entwickelt mit ganz klaren Prozessabläufen, die stark digitalisiert sind und sehr viel schlanker als früher.