Die Würfel sind gefallen: Die Eckpunkte der künftigen Exzellenzinitiative stehen und bestimmen die dominanten Orientierungen und Reputationseffekte im deutschen Wissenschaftssystem auch in den kommenden Jahren. Doch schon im Zuge der Debatte wurden die Nebenfolgen immer sichtbarer: wissenschaftlicher Nachwuchs mit prekären Zukunftsperspektiven, die Vernachlässigung der Lehre, eine weitere Hierarchisierung des Wissenschaftssystems, die Entfernung der Wissenschaft von gesellschaftlich relevanten Anliegen.
Umso wichtiger ist es jetzt, nach alternativen Orientierungen im Wissenschaftssystem zu schauen, die dazu beitragen können, diese Engführungen zu überwinden. Hier lohnt sich der Blick auf eine „transformative Wissenschaft“, die auf viele der Herausforderungen eine Antwort gibt. Eine transformative Wissenschaft bringt sich in gesellschaftliche Transformationsprozesse ein, definiert ihre Fragestellungen und produziert ihr Wissen in enger Kooperation mit gesellschaftlichen Akteuren.
Das schafft Potenziale nicht nur für die gesellschaftliche Vernetzung von Wissenschaft, sondern auch für die Lehre, für die Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses, für die internationale Wissenschaftskooperation und für die Forschung.