Lassen sich solche hehren Ziele überhaupt herunterbrechen auf die Ebene eines einzelnen Stadtviertels, so wie Sie das in der Karlsruher Oststadt versuchen?
Nachhaltigkeit soll nicht in der Nische bleiben und wir sind auch keine Selbsthilfegruppe. Wir versuchen, den Nachhaltigkeitsgedanken bei uns in die Breite zu tragen – und das tun wir, indem wir ganz unterschiedliche Themen ansprechen und die verschiedensten Veranstaltungen anbieten. Wir richten uns also nicht nur an Umweltschützer oder Fahrradaktivisten, sondern sprechen beispielsweise auch mal unspezifisch ein älteres oder junges Publikum an oder auch Unternehmen und öffentliche Verwaltungen.
Werden Sie doch bitte einmal ganz konkret: Was hat sich denn seit Bestehen des Reallabors in der Oststadt verbessert?
Wir wollten im normalen Karlsruher Stadtleben starten und es in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. Da sind an vielen Stellen Änderungen zu sehen – vermeintlich unspektakuläre Dinge, die aber doch großen Einfluss haben. Ein Reparaturcafé etwa, ein Nachbarschaftstreff oder eine Gruppe, die ein Label für Secondhand-Ware entwickelt. Ich habe das noch nie gezählt, aber es sind bislang sicher weit mehr als 30 solcher Impulse von unserem Reallabor ausgegangen.