Stellen Sie sich vor, Sie laufen einen Marathon; Sie haben jahrelang trainiert, jetzt sind Sie bei Kilometer 39, auf der Zielgeraden, und Sie sind sicher, dass Sie es schaffen werden, jubeln schon innerlich – und dann wird die Veranstaltung plötzlich abgebrochen. So in etwa hat sich Helga Rübsamen-Schaeff im Januar 2005 gefühlt.
Jahrelang hatte sie beim Pharmaunternehmen Bayer nach Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten gesucht. Dann, als sie damals 13 Kandidaten identifiziert hatte, die aussichtsreicher waren als alles, was sie zuvor gefunden hatte, stellte Bayer seine Aktivitäten in der Infektionsforschung ein. Doch die Forscherin machte aus dem Ende einen Anfang: den Beginn einer einmaligen Erfolgsgeschichte, die der Infektiologie und der Transplantationsmedizin einen Fortschrittsschub verschaffte und die Behandlung und das Leben von Tausenden Patienten verbesserte. Und vor wenigen Wochen gab es für diese Leistung eine ganz besondere Krönung: Helga Rübsamen-Schaeff wurde zusammen mit ihrem Kollegen Holger Zimmermann mit dem renommierten Deutschen Zukunftspreis, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, ausgezeichnet.