Wenn Helga Rübsamen-Schaeff heute zurückschaut, war alles gut, so wie es gekommen ist. Wer weiß, ob es das Medikament Letermovir so gegeben hätte? Wenn die Forschung bei Bayer geblieben wäre. Wenn sie „AiCuris“ nicht gegründet hätte. Heute rettet es Knochenmarktransplantierten das Leben. Und das macht die 70-jährige Forscherin nicht nur stolz, sondern richtig glücklich.
Dabei hatte sie sich immer pudelwohl gefühlt in der Grundlagenforschung: als Virologin für Immuntherapie am Chemotherapeutischen Forschungsinstitut „Georg-Speyer-Haus“ in Frankfurt am Main, das sie von 1987 bis 1993 als geschäftsführende Direktorin leitete. Damals betrieb sie HIV-Forschung. Parallel lehrte Rübsamen-Schaeff ab 1988 als Professorin für Biochemie und Virologie an der Universität Frankfurt.
1994 gab es dann den ersten Sprung ins berufliche kalte Wasser: Die Bayer AG warb sie nach Wuppertal ab, wo sie zunächst als Vizepräsidentin und Leiterin der Virusforschung Grundlagen für Medikamente erforschte. Später, ab 2001, leitete Rübsamen-Schaeff als Senior Vice President von Wuppertal aus die weltweite Antiinfektiva-Forschung der „Bayer Health Care“ – bis Bayer auf die Idee kam, die gesamte Antiinfektiva-Forschung abzustoßen. Davon hörte sie kurz vor Weihnachten 2004.