Wir degradieren uns zu bloßen Zuschauern allgemeiner Zukunftswege und üben uns lustvoll als Kritiker oder Kommentator, wenn sich jemand tatkräftig um Zukunft bemüht. Jeden Tag ereifern wir uns über das brandneue Problem des Tages. Das eint uns für jeweils heute, gibt aber keinen Schub für morgen.
Wir ducken uns vor Corona; hoffentlich geht uns das persönlich nichts an. Mitten in die kommende Welle, die nach den letztjährigen Erfahrungen im Oktober droht, werden wir gerade jetzt mental zwei, drei Wochen durch die Berichterstattung über eine Flutkatastrophe entlastet. Wir vergessen Corona, vergessen die jetzt notwendige Digitalisierung der Schulen und der Bildung insgesamt und starren auf Trümmerberge. Wir bedauern die Leidenden und vergessen dabei ganz und gar, dass wir während des sonst untätigen Zuschauens alle zusammen aktiv dem Klimawandel zuarbeiten.
Wir sitzen da und schauen.