Auf 13 Seiten fassen die facts die zentralen Ergebnisse der im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband durchgeführten Datenerhebung zu Forschung und Entwicklung (FuE) im Jahr 2021 zusammen.
Wieder auf Kurs: Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen deutlich
Das Jahr 2021 war aufgrund der COVID-19-Pandemie weiterhin von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Jedoch deutet sich in den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen eine Erholung vom Krisenjahr 2020 an.
Im Vergleich zum schwachen Vorjahr sind die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) in absoluten Werten insgesamt um 6,5 Milliarden Euro gestiegen – Wirtschafts-, Hochschul- und Staatssektor zusammengenommen. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigen die Aufwendungen für FuE auf 3,14 Prozent leicht an und das Drei-Prozent-Ziel der Strategie Europa 2020 wird im fünften Jahr in Folge erreicht.
Aber: Trotz des insgesamt deutlichen Anstiegs der Ausgaben für FuE ist der Weg zum 3,5-Prozent-Ziel auch im Jahr 2021 noch herausfordernd, da sich gleichzeitig die Gesamtwirtschaft erholt hat. Der erwünschte Trend zur deutlichen relativen Steigerung der FuE-Aufwendungen bleibt also im Jahr 2021 vorerst aus. Der Wirtschaftssektor steuert mit 2,10 Prozent weiterhin den größten Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP bei. Der Anteil von Staat und Hochschule ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken und liegt bei 1,04 Prozent.
Die internen Aufwendungen für FuE im Wirtschaftssektor sind um 6,7 Prozent angestiegen und liegen mit 75,8 Milliarden Euro annähernd auf dem Vorkrisenniveau. Die Ausgaben für externe FuE sind im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent angestiegen und liegen mit 26,6 Milliarden Euro deutlich über den vergangenen Werten. Ein Grund hierfür sind unter anderem die Ausgaben verschiedener Unternehmen im Bereich der Impfstoffforschung. Unternehmen haben also im Jahr 2021 deutlich mehr für Forschungs- und Entwicklungsaufträge an andere Unternehmen oder Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Inund Ausland ausgegeben. Insgesamt ist damit die Bedeutung extern durchgeführter Forschung und Entwicklung im Vergleich zu interner FuE gewachsen. Auch in
Bezug auf das Personal, das in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eingebunden ist, ist ein Anstieg zu verzeichnen.
Mit einem Zuwachs von 2,3 Prozent waren im Jahr 2021 unter Berücksichtigung aller Voll- und Teilzeitstellen insgesamt 478.129 Vollzeitäquivalente in Forschung und Entwicklung im Wirtschaftssektor angestellt. Dies ist ein neuer Höchstwert: Noch nie zuvor waren mehr Personen im Bereich FuE beschäftigt.
Die Publikation ist im April 2023 erschienen.
ist wissenschaftliche Referentin in der
Wissenschaftsstatistik und leitet das
Forschungsdatenzentrum in der
Wissenschaftsstatistik des Stifterverbandes.
T 0201 8401-416
Die Statistik zu Forschung und Entwicklung im Wirtschaftssektor erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.