Mit dem CRoSS-Fellowship verfolgt der Stifterverband das Ziel, den Blick der Wissenschaft für die Gesellschaft zu stärken: Forschende verschiedener Fachdisziplinen werden eingeladen, kollaborativ, gezielt und produktiv mit Akteursgruppen aus der organisierten Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft an drängenden Fragestellungen der Gegenwart zu arbeiten, und entwickeln durch Synergien innovative, wirksame Beiträge. Der Stifterverband verfolgt mit dem Programm außerdem das Ziel, das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft durch Partizipation und Kommunikation zu stärken.
Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft stehen unter anderem im Bereich neuer Innovationsfelder wie vernetzter Mobilität, nachhaltiger Energieversorgung, der Gestaltung des sozialen Miteinanders oder Gesundheit zunehmend vor dynamischen und drängenden Herausforderungen, deren Bewältigung mit herkömmlichen Forschungsansätzen nicht mehr möglich ist: Zu komplex sind die Zusammenhänge, zu dynamisch die globalen Interdependenzen und zu schnell die Geschwindigkeit der digitalen Transformation.
Die Covid-19-Krise und die globalen Ereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Kollaboration und gesellschaftliches Vertrauen in Lösungen nötig sind, um den verschiedenen Herausforderungen zu begegnen. Auch in der Forschung steigt die Anwendung offener und kollaborativer Ansätze, die den Weg für komplexe und innovative Lösungen unter Einbezug verschiedener Expertise ebnen. Nicht selten jedoch erschweren die Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Systems das Neuorientieren und Öffnen der Forschungsstrategien sowie umfassende Interaktion mit verschiedenen Zielgruppen. Bisherige Ansätze sind für viele Forschende häufig zu umfangreich und nicht ohne Hürden umsetzbar.
Mit den komplexen Herausforderungen der Gegenwart verändern sich zudem auch Funktionen und Zielgrößen der Wissenschaftskommunikation, die in offenen und kollaborativen Forschungsansätzen und -formaten eine wichtige Rolle spielt: Forschende werden zunehmend zu öffentlichem Dialog aufgefordert und finden sich in politisierten Kommunikationsarenen wieder, die sie aus ihrer Komfortzone führen.
Modellprojekte wie das CRoSS-Fellowship gehen hier als gute Beispiele voran. Durch punktuelle Formen des produktiven Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wird der niedrigschwellige Einstieg in kollaborative, offene Forschung und ihre Kommunikation in einem Experimentierraum gefördert.
Wir wollen mit dem CRoSS-Fellowship...
Mit dem CRoSS-Fellowship fördert der Stifterverband in einem mehrmonatigen Programm Forschende (=Fellows) verschiedener Fachdisziplinen, die zu gesellschaftlich relevanten Themen forschen und ihre Arbeit in einem kollaborativen Format für gesellschaftliche Akteure öffnen möchten.
Ein wichtiger Teil unseres Fellowships ist das "Pitchen". Der Begriff klingt eher nach Werbeagentur als nach Hochschule, aber hier geht es im Kern darum, eine Idee oder ein Projekt überzeugend und prägnant darzustellen. Bei CRoSS steht dabei kein finanzieller Deal im Mittelpunkt, sondern das Erhalten von spannendem, neuem Input und vielfältigen Perspektiven und Expertisen.
Die Grundvoraussetzungen sind dabei dieselben wie bei "klassischen Pitches": Die Adressierten müssen in kurzer Zeit für ein Thema begeistert werden, sie müssen die grundlegenden Fragen und Problemstellungen verstehen und einen Anschlusspunkt für ihre eigenen Erfahrungen und Wissensbestände finden.
Der gute Pitch des eigenen Projekts bzw. der eigenen Fragestellung ist deshalb die Basis für gelingende kollaborative Forschung mit Menschen, die nicht Teil der eigenen Disziplin oder des Wissenschaftssystems generell sind. Daher nimmt dieser einen zentralen Platz in unserem zweistufigen Bewerbungsverfahren ein.
UNSERE FÖRDERUNG
In einer ersten Ausschreibungsrunde wurden sechs Fellows ausgewählt: